1600 |
In diesem Jahr hat Fulda 6210 Einwohner, von denen ungefähr 3800 innerhalb der Mauern wohnen. |
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1602 |
Fürstabt Balthasar wird durch Kaiser Rudolf II. wieder in sein Amt eingesetzt. |
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1604 |
In der Stadtparrkirche wird die Wiederherstellung der katholischen Religion proklamiert. Das Hochstift Fulda scheidet aus dem Bistum Würzburg aus. |
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1603 – 1606 |
Der Fuldaer Zentgraf Balthasar Nuß (Roß) läßt mehr als 100 Frauen und Männer als Hexen foltern und verbrennen. Er wird 1606 angeklagt und 1618 hingerichtet. |
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1606 – 1622 |
Fürstabt Johann Friedrich von Schwalbach – Er war vorher Stiftdechant, Propst von Neuenberg und anderer Propsteien. |
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1607 – 1612 |
In dieser Zeit wird das Abtsschloß im Renaissancestil umgebaut. |
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1611 |
Der Fuldaer Stadtrat wird als ständiger Rat (auf Lebenszeit) gebildet. Er besteht aus dem Oberrat mit 12 Schöffen und dem Unterrat mit 4 Vertretern der Gemeinde und 8 der Zünfte. Aus Oberrat und Unterrat werden je 2 Bürgermeister gewählt. Der Unterrat wird ab 1641 nicht mehr ergänzt. Die fürstliche Aufsicht führt ein Oberschultheiß (später Oberamtmann, Vizedom) und ein Unterschultheiß (später Stadtschultheiß). |
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1616 |
Fulda wird Station bei der Taxisschen Reiterpost auf der Route Frankfurt – Leipzig. |
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1618 – 1630 |
In dieser Zeit erscheint die zweitälteste Zeitung Deutschlands, der „Fuldaer Postreuther“. |
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1622 |
Im Dreißigjährigen Krieg kommt Herzog Christian von Braunschweig („der tolle Christian“) vor die Stadt, fordert 160.000 Taler Kontribution und plündert die Umgebung. |
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1623 – 1632 |
Fürstabt Johann Bernhard Schenk zu Schweinsberg – Er war vorher Stiftsdechant, Propst von Neuenberg und anderer Propsteien. |
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1626 |
Es kommen Benediktinerinnen aus den Klöster Zella/Eichsfeld, Kühbach/Schwaben und St. Gallen zur Reform des Klosters Fulda nach Fulda. |
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1626 – 1631 |
Es werden Kloster und Kirche der Benediktinerinnen in der Nonnengasse errichtet. Die Weihe der Kirche erfolgt erst 1678. |
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1631 |
Nach der Niederlage Tillys bei Breitenfeld übergibt der schwedische König Gustav Adolf die Hochstifte Fulda, Paderborn und Corvey dem hessischen Landgrafen. Der Fuldaer Kirchenschatz und das Stiftsarchiv werden nach Köln gebracht und kommen später unvollständig zurück. Der hessische Oberst Albert von Uslar rückt in Fulda ein, plündert die Stadt und sichert Religionsfreiheit zu. |
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1632 |
Es weilen die schwedische Königin Maria Eleonore und der Kanzler Oxenstierna in Fulda. Der Fürstabt Johann Bernhard stirbt in der Schlacht bei Lützen an einer verirrten Kugel. |
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1633 – 1635 |
Fürstabt Johann Adolf von Hoheneck – Er war vorher Propst auf dem Peterberg und wird in Köln gewählt. |
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1633 |
Der hessische Landgraf nennt sich „Fürst in Buchen“. Die Jesuiten, Franziskaner und Benediktiner müssen Fulda verlassen. In allen Kirchen außer der Severikirche wird evangelischer Gottesdienst eingeführt. |
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1634 |
Der Fürstabt kann nach dem Sieg der kaiserlichen Truppen bei Nördlingen wieder nach Fulda zurückkehren. Der katholische Gottesdienst wird wieder eingeführt. |
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1635 – 1644 |
Fürstabt Hermann Georg von Neuhof gen. Ley – Er war vorher Propst von Holzkirchen, Blankenau und Rohr. |
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1635 – 1642 |
1635, 1637 und 1642 wird Fulda noch einmal von den Hessen, 1640 von den Schweden besetzt. |
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1638 |
Das Stiftsarchiv wird in Köln für 6000 Gulden gepfändet. |
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1644 – 1671 |
Fürstabt Joachim Graf von Gravenegg – Er war vorher Propst von Holzkirchen und Petersberg. |
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1647 |
Die Mariensäule bei der Stiftskirche wird errichtet. Sie wird 1651 als Friedens- und Pestsäule zum Frauenberg versetzt. |
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1648 |
Fulda hat beim Westfälischen Frieden nur noch 2780 Einwohner. Vacha geht endgültig an den Landgrafen von Hessen verloren. |
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1669 |
Der Brunnenobelisk wird in der Schmiedegasse (Friedrichstrasse) aufgerichtet (seit 1777 Unterm Hl. Kreuz). |
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1671 – 1677 |
Fürstabt Bernhard Gustav Markgraf von Baden-Durlach – Er war vorher Propst von Holzkirchen und seit 1668 Koadjutor seines Vorgängers. 1672 wird er Kardinal, 1673 auch Fürstabt von Kempten. |
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1671 |
Die Juden werden aus dem Hochstift ausgewiesen. |
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1678 – 1700 |
Fürstabt Plazidus von Droste – Er war vorher Propst von Holzkirchen. Ihm gelingt die Einlösung zahlreicher verpfändeter Gebiete und die Anlage eines Schatzes von ca. 600.000 Gulden. |
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1700 – 1714 |
Fürstabt Adalbert von Schleiffras – Er war vorher Stiftsdechant und Propst von Neuenberg. |
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1700 |
Johannes Dientzenhofer wird als Stiftsbaumeister eingesetzt. |
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1701 |
Fulda hat 525 Bürger. |
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1704 – 1712 |
Die neue Stiftskirche, der heutige Dom, wird erbaut. |
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1706 – 1714 |
Das neue Residenzschloß, das heute Stadtschloß, wird errichtet. |
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1710 – 1711 |
Das Paulustor wird zwischen dem Stadtschloß und der Mauer bei der heutigen Hauptwache gebaut. Es soll das Gebiet der Stadt und des Stiftes trennen bzw. verbinden. 1771 wird es an die heutige Stelle (Verlängerung der Pauluspromenade) von Karl Philipp Arnd versetzt. |
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1714 – 1726 |
Fürstabt Konstantin von Buttlar |
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1715 – 1716 |
Der Waidesbach wird überwölbt, Schloßgarten und Domplatz werden aufgeschüttet. |
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1719 |
Der Mainzer Baudirektor Maximilian von Welsch wird mit der Planung des Schloßgartens und der Orangerie beauftragt. |
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1720 |
Andreas Gallasini aus Lugano wird fürstlicher Bauinspektor. Er ist Gestalter des barocken Fulda. |
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1722 |
Eine Militärpfarrei wird gegründet und die Severikirche wird Garnisonkirche. |
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1722 – 1725 |
Die Orangerie wird erbaut. |
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1724 |
Der Historiker Joh. Friedrich Schannat wird nach Fulda berufen. Er schreibt mit Hilfe z.T. verlorenen Archivmaterials 5 Bände Fuldaer Geschichte. |
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1726 – 1737 |
Fürstabt Adolph von Dalberg – Er war vorher Propst von Zella. |
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1727 |
Mit dem Michaelsberger Propst Stephan von Cloth erhält Fulda seinen ersten Weihbischof. Nach dessenTod folgt 1728 Amand von Buseck. |
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1728 |
Die Floravase im Schloßgarten wird errichtet. |
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1731 – 1734 |
Das Universitätsgebäude wird errichtet. 1734 wird die Universität mit theologischer, philosophischer, juristischer und medizinischer Fakultät eröffnet (bis 1805). |
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1737 – 1756 |
Fürstbischof Amand von Buseck – Er war vorher Stiftsdechant, Propst von Neuenberg und Weihbischof. |
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1739 – 1756 |
Das Sommerschloß Fasanerie bei Eichenzell wird gebaut. |
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1741 |
Die Fuldaer Fayence-Manufaktur wird gegründet (bis 1761). |
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1752 |
Das Hochstift Fulda wird durch Papst Benedikt XIV. zum Fürstbistum erhoben. Fürstabt und Weihbischof Amand von Buseck wird erster Fürstbischof. |
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1757 – 1759 |
Fürstbischof Adalbert III. von Walderdorff – Er war vorher Propst von Blankenau. Im Siebenjährigen Krieg muß er oft außer Landes verweilen. |
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1756 – 1763 |
Im Siebenjährigen Krieg hat Fulda schwer unter Truppendurchzügen zu Leiden. |
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1757 |
Kirche und Kloster auf dem Frauenberg fallen bei einem schweren Brand den Flammen zum Opfer. Sie werden von 1758 – 1765 wiederaufgebaut. Das Fürstbistum erhält mit dem Petersberger Propst Konstantin Schütz von Holzhausen wieder einen Weihbischof. Ihm folgen 1775 bzw. 1778 die Domdechanten Ermenold von Piesport und Lothar von Breidbach gen. Bürresheim. |
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1758 |
Die Hauptwache wird erbaut und im Schloß das Spiegelkabinett eingerichtet. |
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1759 – 1788 |
Fürstbischof Heinrich VIII. von Bibra |
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1759 |
Auf dem Münsterfeld bei Fulda kommt es zu einem Zusammenstoß von preußischen und württembergischen Truppen. |
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1764 |
Die Fuldaer Porzellan-Manufaktur wird gegründet (bis 1789). |
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1771 – 1778 |
Die Landesbibliothek (heute theologische Fakultät) wird errichtet und 1778 eröffnet. |
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1779 |
Die Kirche in Lüdermünd wird neu erbaut. |
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1781 |
Eine neue Schulordnung wird herausgegeben und die allgemeine Schulpflicht wird endgültig eingeführt. |
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1788 – 1802 |
Fürstbischof Adalbert III. von Harstall – Er war vorher Propst von Thulba. |
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